135. Verbandstagung in Aachen

Die Verbandstagung begann für uns am 19.05. bereits um 5 Uhr, denn der Weg nach Aachen ist weit und man will ja rechtzeitig zum Begrüßungsabend am Buffet beziehungsweise im Keller stehen.
Die Fahrt verlief recht ereignislos, der eine oder andere, der nicht fahren musste brachte sich bereits zeitnah auf Betriebstemperatur. Der Kyffhäuser am Horizont wurde zudem „festlich“ mit dem Verbandslied dokumentiert. Einmal angekommen wurden wir herzlich von dem Aachener Vorort in Empfang genommen. Nicht zuletzt, da wir trotz 8 stündiger Anfahrt als erste in der Kaiserstadt ankamen. Kurz danach erreichten wir nach einigen Navigationsproblemen die Aachener Burschenschaft Teutonia, welche uns freudestrahlend willkommen hießen und ihre Räumlichkeiten, sowie unsere Schlafplätze vorstellten. Schon hier lernten wir etwas kennen, das unseren Aufenthalt in Aachen bestimmen sollte: Der „Aachener Kuschel-Comment“, denn überall in Aachen gehen Studenten aller Couleur sehr pflegsam miteinander um. Jeder duzt einander, Anstaffetten gibt es erst nach einiger Vorarbeit und gepault wird bei vielen Verbindungen auch nur wenig. Dies ging so weit, dass wir an mehreren Stellen mit 6 oder mehr Leuten von einzelnen Leuten, sogar einmal von einem Hausgast, auf Häuser gelassen wurden. Nachdem dann also die letzten sich bei der AB!
Teutonia aufwärmen konnten, ging es zurück auf das Haus des VDSt Aachens. Alle Erfahrungen, die wir danach erfuhren lassen sich hervorragend als absolut dekadent beschreiben. Angefangen bei dem Haus, was nicht zu unrecht als Sehenswürdigkeit innerhalb des Verbandes gilt, über 3 Tresen hinweg, zu kleinen Statuen, einem Springbrunnen, bis hin zu zwei Pfauen, die kürzlich ihren Weg auf das Haus unserer Aachener Bundesbrüder gefunden hatten. Nach einiger Zeit fanden sich dann auch einige der anderen Bünde auf dem Haus ein. Bei Bier und Grillgut trafen sich alte Bekannte wieder und andere knüpften neue Freundschaften. Gerade für mich als Fux wurde hier die Bundesbrüderlichkeit innerhalb des Verbandes greifbar. Die Aachener sahen jedoch davon ab den Keller zu früh zu eröffnen, immerhin wollte man ja auch mal ein paar der üblichen Verdächtigen nüchtern kennen lernen. Als dann aber die heiß ersehnte Eröffnung vollzogen war, fanden sich ausgesprochen viele Aktive auch in letzterem wieder, die Alten Herren genossen in der Zwischenzeit im Garten das Wetter. Über die Ereignisse im Keller, kann ich hier aus mehreren Gründen keine Auskunft geben. Zum einen aus Gründen der Pietät, zum anderen sind meine Erinnerungen nach dem Essen etwas nebelig. Nach dem einen oder anderen Bier ging es dann für ein paar der Bundesbrüder zurück Richtung Schlafstätte. Mein Leibbursch und ich konnten es jedoch nicht abwarten, die Aachener Couleur-Szene kennenzulernen. Wir lernten auf diese Weise schon an diesem Abend einige Turner und CVer kennen. Allerdings trug es uns dann irgendwann auch mehr oder weniger Richtung Schlafsack, bis wir dann endlich das Haus erreichten und dort unsere Bundesbrüder aus Osnabrück kennenlernten, die auch alle bei den Burschenschaftlern übernachten würden. Am nächsten Morgen ging es dann für einige zur Stadtführung, für andere zu einer Bollerwagen Tour. Den Erzählungen nach, kamen auch hier alle auf ihre Kosten. Die Chargierenden für den näher rückenden Commers machten sich in der Zeit auf zum Chargenessen, sowie zur Chargenprobe, während der Rest im Garten die Beine hochlegte und weiter sein Bier genoss. Der auserwählte Ort für den Festkommers, sollte das Alte Kurhaus in der Innenstadt sein.
Nach drei akademischen Vierteln ging es dann auch zügig los. Entgegen der anfänglichen Schwierigkeiten mit der Bierversorgung, waren wir dann in der Lage einen äußerst festlichen und fröhlichen Festkommers abzuhalten. Nach Mitternachtsschrei und Mettbrötchen ging es dann zurück auf das Haus der Aachener, wo man den Abend mehr oder weniger entspannt ausklingen ließ, denn schließlich sollten die Verhandlungen bereits am nächsten Morgen beginnen. Eben jene begannen dann gegen 10 Uhr im Studenten- Verzeihung, Studierendenwerk. Der Ablauf war der gleiche wie scheinbar seit Jahren: 5 Stunden Diskussion über Formalien, sowie anschließend eine hitzige Diskussion über den Antrag aus Bonn, welcher dann schlussendlich zurückgezogen wurde.
Der Antrag zur Satzungsänderung wurde auf das nächste Jahr verschoben. Die anderen Ergebnisse, sowie die Diskussionen können dann dem Protokoll entnommen werden. Wesentlich interessanter war die Wahl des Vororts. Nachdem es schon seit Monaten Niemanden gab, der sich der Aufgabe gewachsen sah, stellten sich unsere Bundesbrüder Richter und Dotzauer der Herausforderung und stellten sich zusammen mit dem Berliner Bundesbruder Bunkowski und dem BraunschweigerBundesbruder Dörries in einer überraschenden Abfolge von Ereignissen am Ende der Verhandlungen zur Wahl. Diese fiel dann auch, wie nicht anders bei so einer Zusammenstellung zu erwarten, zu Gunsten der eben Vorgestellten aus. Nach 8 Stunden schweißtreibenden Verhandlungen ging es dann für uns zurück in die Nizzaallee und von dort machten wir uns auf um zusammen mit ein paar Braunschweigern uns Aachen zu stellen. Am Ende waren wir bei 20 Verbindungen und wurden sogar bei knapp 10 „hereingebeten“ und von CV bis Burschenschaft war alles dabei. Leider muss ich an Gedächtnisschwund leiden, denn auch die Genauigkeiten dieses Abends haben mich verlassen. Was mir allerdings in Erinnerung bleiben wird, ist die Gastfreundlichkeit der Aachener. Obwohl wir Fremde waren, gab es oft Fassbier und wir worden fast überall freundlich empfangen. Nichts desto Trotz kamen Freunde der schnellen Stube auch hier auf ihre Kosten, waren auch noch so wenige Aktive auf den jeweiligen Häusern. Die Anzahl der Verbindungen spricht auch für sich. So kann man im Uni-Viertel um keine Ecke gehen ohne die Fahne von noch einer Verbindung zu sehen, sei es auch der 7. CV. Nach dem wir uns dann gut befüllt von der letzten Burschenschaft verabschiedet hatten ging es zurück ins Bett. Zum Glück übernahm unser Senior das Steuer, sonst hätten wir wohl nicht so früh aus der Kurstadt fliehen können. Begleitet von schönem Wetter machten wir uns auf den weiten Weg nach Dresden. Das Wochenende war alles in allem eine Erfahrung, die ich so schnell weder vergessen will, noch kann und ich will hier jedem Aktiven ans Herz zu legen Aachen zu besuchen, das gleiche würde ich über die nächste VT sagen, da diese jedoch aller Hoffnung nach in Dresden stattfinden wird, wäre die Aufforderung obsolet.

Euer Bundesbruder Daniel Hübner Z!