Vortrag “Political Correctnes” mit Marc Lalonde B.A., B.Ed.
Am 13. November besuchte uns Marc Lalonde B.A., B.Ed. zu einem Vortrag über das Thema Political Correctness. Der gebürtige Kanadier ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrkraft für Sprachpraxis am Institut für Anglistik und Amerikanistik der TU Dresden und lebt seit 1997 in Deutschland. Darüber hinaus bekleidete er mehrere politische Ämter in der Integrations- und Ausländerarbeit auf Stadt- und Landesebene.
Der Vortrag begann mit einer eindrucksvollen interaktiven Einleitung, die zeigte, dass das Bezeichnen von Hautfarben bei Menschen nicht so einfach ist, wie in der Umgangssprache üblich. Der Referent betonte dabei mehrmals, dass er damit niemandem Rassismus unterstellen möchte und warb für einen bewussten Einsatz der Sprache. Es folgte eine historische Einordnung des Begriffes Political Correctness und ein Abriss über die multikulturelle Gesellschaft in Nordamerika, wo das Nachdenken über politisch korrekten Umgang unter Menschen in den 1980er Jahren seinen Ursprung hatte. Gleich danach kam er zu einem Thema, das dem ein oder anderen Bundesbruder unter den Nägeln brannte: das Gendern. Er zeigte an einigen Beispielen, dass das sprachliche Gendern ein Phänomen der deutschen Sprache und im angelsächsischen Raum weitgehend unbekannt ist. Anschließend beschäftigte sich Lalonde mit der Kritik an vermeintlich überzogener Political Correctness und zeigte anhand mehrerer humorvoller Beispiele, dass diese in seinen Augen auch teilweise gerechtfertigt ist.
Insgesamt fiel der Vortrag durch eine unterhaltsame und strukturierte Präsentationsweise auf. Zugleich wurde die persönliche Meinung des Referenten zu dem Thema klar, wobei er aber auch immer einen differenzierten Umgang wahrte. Außerdem ist zu sagen, dass es der erste Vortrag auf dem Haus in englischer Sprache war, was die Debatte allerdings in keiner Weise beeinträchtigte, so wurde im Anschluss an den Vortrag noch lange zweisprachig weiterdiskutiert. (AR)